Schaltberechtigung

Die Schaltberechtigung ist eine Pflichtenübertragung und wird vom Anlagenbetreiber/ Unternehmer oder durch die verantwortliche Elektrofachkraft/ vEFK schriftlich erteilt.
Beauftragungen Schalthandlungen durchzuführen und Arbeitsstellen einrichten zu können erfordert Spezialkenntnisse der eingesetzten Elektrofachkräfte. So beispielsweise ist die korrekte Feststellung der Spannungsfreiheit unabdinglich bzw. sollte das Bewusstsein für vorhandene Gefahrenquellen besonders ausgeprägt sein.


Der Schaltberechtigte kennt die erforderlichen technischen und rechtlichen Grundlagen für den Umgang mit elektrischen Anlagen in den folgenden Spannungsebenen:


3kV / 6kV / 10kV / 20kV / 30kV / 52kV und 110kV in den Umspannwerken.

 


 

 

Da der Schaltberechtigte Kenntnisse der Hochspannungstechnologie und der Netz­topolog­ien mitbringen muss, sollte die Betriebs­genehmi­gung zu Schalthandlungen in einem festgelegten, bestimmten elektri­schen Netz- bzw. Anlagenteil erfolgen.


Besonders zu berücksichtigen sind Schaltanlagenvielfalt und deren Baujahr, da beispiels­weise eine luftisolierte Anlage des Herstellers AEG aus dem Jahre 1972 unterschiedlich bedient wird als eine gas­isolierte Schaltanlage des Herstellers SIEMENS aus dem Jahre 2020.


Besonderheiten von unterschiedlichen Transformatoren und deren Isoliereigenschaften, Schutzeinrichtungen und somit verbundenen Instandhaltungsmaßnahmen sind ebenso zu berücksichtigen.


Seminare

Ziel von Seminaren ist es die notwendige Fachkunde bzw. eine Schalt­befähigung zu erwerben, um somit gemäß u.a. der Betriebs­sicher­heits­verordnung als befähigte und qualifizierte Person Schalt­handlungen fachgerecht ausführen zu können.

 

 

Theoretischer Teil:

  • Anforderungsprofil für schaltberechtigte Personen
  • Gefahren des elektrischen Stroms und bei Lichtbögen
  • Ursachen von Unfällen und deren Unfallverhütung
  • Die fünf Sicherheitsregeln der Elektrotechnik in der Hochspannungstechnologie
  • Betriebs- und Arbeitsmittel (offene/ geschlossene/ luftisolierte und gasisolierte Schaltanlagen, gieß­harz­isolierte und ölisolierten Transformatoren, Messgeräte etc.)
  • Leitfaden für Schalthandlungen
  • Brandschutz an elektrischen Anlagen

 


Praktischer Teil:

  • Betreiben von Hochspannungsanlagen / Mittelspannungs­schaltanlagen
  • Vorbereitung und Planung von Schalthandlungen (Gefährdungsbeurteilung, PSA, Werkzeuge, Messgeräte)
  • Der Schaltauftrag und das Schaltgespräch mit den erforderlichen Schaltkommandos und den Schaltbefehlen
  • Umsetzen der modifizierten fünf Sicherheitsregeln der Elektrotechnik
  • Begehung einer Mittelspannungsanlage / Schalt­handlungen und Messungen nach Verfügbarkeit